Mensch und Garten: Der Strukturgarten


Klare Linien beherrschen den Strukturgarten und ein begrenztes Farbspektrum, um den Betrachter nicht zu verwirren. Ausgewogene Materialien, hier Holz, Beton und Kunststoff, sorgen für vollendete Harmonie. Fast vermutete man diesen Garten in Japan; seine Strenge und gleichzeitig Anmut wecken im Spaziergänger den Wunsch nach tiefer Meditation. Selbst im Mai, wenn alles ringsherum erblüht und grünt, bleibt dieser Garten, was er ist: Strukturiert, harmonisch, überschaubar und damit fassbar. Kein wuseliges Chaos, kein Brummen und Summen, kein störender Blütenmüll verunstaltet den Boden. Sommers wie winters ruht dieser Garten förmlich in sich und will sich dem Besitzer andienen als Vehikel, sich der Gesundung seiner Psyche und damit auch seines Körpers zu widmen. Vollkommenheit herrscht über das Chaos, sie ordnet Seele und Organe neu, damit sie dem Menschen zur Glücksfindung dienen können. Und das ist im höheren Sinne ihre Aufgabe.