Schulinspektion - Qualitätsanalyse (Teil 7): Raucher

Assistent Harald öffnet sein Tagebuch: Wie geht eine Schule mit ihren Rauchern um? Das ist doch eine Frage, deren Antwort tief blicken lässt. Endlich, denken der Schulleiter oder ähnlich Disponierte, kann ich denen beikommen. Da haben die doch jahrelang in einem stillen Kämmerlein vor sich hingeschwelt, einen pädagogischen Brand vielleicht vermieden, aber immer auf kleiner Flamme ihr Süppchen gekocht, und jetzt endlich ist der Ofen aus. Das wurde auch mal Zeit. Gut, denken Besagt weiter, vielleicht habe ich da auch meine Schwächen, trinke gern mal ein Gläschen, esse fettes Fleisch und Currywurst und sowieso zu viel, vor allem Süßigkeiten, bewege mich nur hinterm Schreibtisch und habe eine Abneigung gegen Arbeit, aber mit dem Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden wird der Schulgesundheit ein Dienst erwiesen. Vorbild können die doch nicht sein, abhängig von ihren Stängeln, Inhalatoristenpack, das in seiner Schwäche auch noch Selbstmitleid beweihräuchert, sich als Minderheit, wohl auch noch verfolgte fühlt, die sich in ihrer Kleingruppe durch rituelles Abfeuern von Tabakröhren in ihrem Gruppengefühl stärkt und glaubt, gegen alles Mögliche opponieren zu können. Eine Stinker- und Stänkergruppe! Das wurde Zeit, wirklich Zeit, ein Ende zu setzen. Da haben wir es nun. Und was denken Außenstehende, wenn sie die ihres Raumes entledigten Menschen sehen, wie sie traurig hinter einem Busch stehen, allein, vielleicht zu zweit, wie sie im Auto sitzen, weil sie nicht auf dem Gelände bleiben dürfen und eine Runde um den Block drehen, bis die Zigarette aufgeraucht ist? Traurig, denken Außenstehende, sehr traurig, hätten einfach nicht mit dem Rauchen anfangen sollen.
Was sagt das über eine Schule aus? Gehorsame Schule, gute Schule. Minderheiten sind zu tolerieren, aber eben nicht alle. Da kann man nichts machen. Will man aber auch nicht.