Schulinspektion - Qualitätsanalyse (Teil 3): Hausmeister


Einen wesentlichen Eindruck von einer Schule vermitttelt der Zustand der Hausmeister. Sie sind quasi das Treppenhaus oder die Diele bzw. der Flur eines Wohnhauses. Hier wird der Gast begrüßt. Die Form des Erstkontaktes erzählt viel über den "Seelenzustand" einer Schule. Hört man ein freundlich-fröhliches MOGGEN? Die etwas burschikose Art, nett gemeint und einen gewissen Stolz auf die eigene Kaste vermittelnd, zeigt: Hier stimmt die Welt, etwas dick aufgetragen, aber eigentlich läuft der Laden. Wenn denn ein offenes Gesicht und ein Lächeln dazugehören. Das Lächeln kann natürlich auch ein Grinsen sein, im Sinne von: Na, den faulen Säcken gönne ich aber mal eine Schulinspektion, ständig hinter uns rumfragen, man kann ja nicht mal in Ruhe frühstücken oder im Heizkeller rumsitzen. Wurd auch mal Zeit, dass die auf Trab gebracht werden.
Genaues Hinschauen ist nötig. Gibt es ein Händeschütteln? Rustikale Verbrüderungsabsicht, die nicht angemessen ist? Kann heißen: Hallo, ich habe da auch noch was zu erzählen...?! Gibt es ein Wegschauen, ein Rumkramen in der Putzmittelkammer? Hier sind gute Absichten schon früh zerstört worden, hier liegen tiefe Verletzungen vor, die noch lange nicht verheilt sind. Da hat eine Schule die wichtigen Repräsentanten der inneren Zufriedenheit vernachlässigt.
Wir zu laut gesprochen? Wird in Gegenwart des Inspektors ein Dritter robust angesprochen? Haste schon die Zwei hier gesehen? Die kommen heute in deinen Unterricht! Zaghafte Antwort, halbe Lautstärke: Die sollen wohl auch den Heizkeller inspizieren....
Schwierig ist es , wenn die Hausmeister völlig vom Erdboden verschluckt sind. Aber wie man eine verweigerte Aussage zu ungunsten des Angeklagten interpretieren kann, so sind auch hier Rückschlüsse möglich. Und die sollten gezogen werden. Qualität definiert sich auch über das Fehlen von Elementen eines (nicht) funktionierenden Systems.