Andi Doth: Illusion (25.3.08)

So vieles in unserer Welt ist Illusion. Mancher Baum sieht aus, als warte er nur darauf, aus allen Knospen zu platzen, dabei ist es Dezember. Das Vorgaukeln falscher Tatsachen kann nicht mit dem Klimawandel entschuldigt werden! Hier versucht die Natur, den Menschen hinters Licht zu führen und imitiert das menschliche Miteinander. Wer erzählt dem anderen schon, was er verdient, oder ob sein BMW Zdreinummernzukleindafürzuteuer auf Pump gekauft wurde und der Brief noch bei der Bank als Sicherheit lagert? Illusion. Wir gucken den Leuten vor den Kopf, aber was dahinter west und siecht, bleibt uns verborgen. Vielleicht bin ich der einzige, der die dummen Elternbotschaften "Du sollst nicht lügen" und "Der liebe Gott sieht alles" für bare Münze nimmt und danach zu handeln versucht. Alle anderen sind aus diesem kindlichen Stadium heraus und lügen direkt oder indirekt, bis die Schwarte kracht. Das Schlimmste obendrein: Die Natur fängt auch schon an zu lügen. Sie täuscht etwas vor, was es gar nicht gibt. Gletscher verstecken sich, Pflanzen verschwinden vom Erdboden, Tierarten sterben aus. Angeblich, weil der Mensch zu viel Auto fährt. Wer's glaubt, kommt in die Ewigen Jagdgründe und kann dort vielleicht mit imaginären Drillingen auf die versammelten ausgestorbenen Tiere ballern. Auch ein Versprechen, das sich später vielleicht als Versprecher erweist; dann ist es aber zu spät. Also: Nicht alles glauben, was einem vor die Augen kommt. Auch der Aktentaschenträger im Business-Anzug schleppt nicht immer Schwarzgeld mit sich herum. Das passt sowieso in keinen Koffer.