Tonnes Tagebuch: Sturm heute

Liebes Tagebuch!
Auf dem Weg zur Arbeit stürmte es ganz ordentlich. Temperaturwechsel von minus 8 Grad auf 12 Grad plus. Kein Wunder. Der Körper tobte, Kreislauf, kein Wunder, wie gesagt.
Ich dachte darüber nach, wie man sich verhalten sollte, wenn jetzt ein Baum auf die Straße krachen würde, vielleicht sogar auf mein Auto.
Jeder, der Gefahr im Straßenverkehr sieht, neigt dazu, zu bremsen. Das wäre hier aber völlig falsch, fiel mir ein.
Ein leichtes Knacken ließ mich aufhorchen und an den Straßenrand schauen. Saßen die Bäume noch fest? Der Knacklaut war aber von einer halb gefüllten Pullmoll-Dose gekommen, die im Fach in der Fahrertür hin- und herschlackerte.
Vollgas muss es sein!
Natürlich, wer bremst, liegt vielleicht nicht unter dem Baum, kracht aber in ihn hinein. Weil der Wagen ja nicht sofort steht, wenn man gebremst hat.
Vollgas und hoffen, dass man dem Sturz entgeht, dass man dem Tod unter dem Stamm wegschlüpft quasi.
Da empfiehlt sich ein Motor mit viel PS. Verstehe nicht, warum die immer in der Kritik stehen.
Mit einem schwachen Kleinwagen läge man als Sturmopfer Nr.1 im Alusarg, nachdem die Rettungssanitäter auf Wiederbelebung verzichtet hätten. Ohne Patientenverfügung, nur aus optischen Gründen. So ein Baum ist hart.
Vollgas. Das ist die einzige Chance.
Ich hoffe, der Sturm hört bald auf. Der Porschefahrer ist mal wieder im Vorteil, die alte Sozialratte.
Tonne