Damals: Die Kniebundhose aus Leder

Niemand mochte die Bayern im Norden, und das ist auch heute noch so. Die sprachen komisch, tranken morgens schon dünnes Bier und klatschen sich auf die Oberschenkel und die Waden.
Auch die Frauen sprachen komisch und trugen Kleider, die den Oberkörper freilegten und mit viel Rüschen verziert war.
All das wollte man im Norden nicht.
Nur die Lederhose.
Die Lederhose aus rauem Leder.
Die Lederhose aus rauem Leder, die nach langem Tragen und Gebrauch speckig wurde.
Sieben-Tage-Klosett nannte man sie und drückte damit aus, dass sie ein Teil des Körpers werden konnte.
Unwaschbar und wenn man die Riemen unter dem Knie fest anzog, auch wassserdicht.
Die Lederhose war teuer in der Anschaffung, aber, da fast unzerstörbar,  rentierte sie sich.
Heute sagt man: Rechnete sich.
Wer viel umfiel, hatte nie ein Loch in der Hose und musste nicht zum Kunststopfer. Wer fettige Finger hatte, konnte diese an seiner Hose abtreiben und imprägnierte sie dadurch. Sogar sein Taschenmesser konnte man auf ihr schärfen.
Nur waschen konnte man die Lederhose nicht. Und deswegen hätte man sich gewünscht, sie wäre in Bayern geblieben.