Trost für traurige Betonhocker


Ach,trauriger Betonhocker, stehst herum und fühlst dich verlassen, die Welt kalt und grau, die harten S-Steine unter dir lassen dein Leben noch hoffnungsloser erscheinen, als du es bisher empfunden hast. Welchen Sinn hat dein Dasein, wer auf der Welt will sich auf dich setzen, sich vielleicht einen Wolf holen oder Hämorrhoiden, weil du zu kalt bist? Dabei bist du voller Gefühl. Du kannst traurig sein, du kannst fröhlich sein, du kennst alle Nuancen des Gefühlslebens.Vielleicht kannst du das nicht so zeigen, aber wer einmal auf dir gesessen hat, weiß, dass sein erster Eindruck getäuscht hat. Aber sag, trauriger Betonhocker, willst du die Menschen erziehen? Du weißt, dass das ein unmögliches Unterfangen ist. Die Menschen können sich nicht einmal selbst erziehen. Bevor du aber in Weltschmerz ertrinkst, schau neben dich. Es gibt immer einen Betonhocker, dem es schlechter geht als dir, der du nur nutzlos herumstehst. Es gibt Betonhocker, die nutzlos herumliegen, die nicht einmal wissen, wie sie sich wieder hinstellen können, denn dazu bräuchten sie ein Wesen, das sie aufrichtet. Und wäre das nicht eine schöne Aufgabe für dich, einen umgekippten und darüber traurigen Betonhocker wieder aufzurichten, um deinem eigenen Dasein einen Sinn zu geben? Auch wenn du das im Hier und Jetzt nicht kannst, so kannst du den Mithocker seelisch aufrichten, ihm zeigen, dass du da bist, dass es Hoffnung gibt, dass auch das nutzlose Herumliegen einen Sinn hat, nämlich dem herumstehenden Betonhocker zu zeigen, dass es Hocker gibt, denen es noch schlechter geht, und es dir selber dadurch doch relativ gut geht. Trauriger Betonhocker, musst nicht traurig sein. Schau mal neben dich!