Hackeböller: Stahlrohr in Megalith (2007)

Mit seinem "Stahlrohr in Megalith" hat Hackeböller den uralten Kampf des Menschen gegen die mächtige, zeitenüberdauernde Natur nachgezeichnet. Hier der Fels, der Jahrmillionen der Witterung getrotz hat, dem die Menschen den Buckel heruntergerutscht sind, der gleichgültig, weil alles gleich galt, und gelassen, war er alles zulassen musste, in sich geruht hat, uralt und weise auf seinem Platz, den ihm das Schicksal zugewiesen hat, als die Erde noch Feuer spie. Und nun Hackeböller: Macht sich auf mit Eisensäge, Steinbohrer und Schweißbrenner, er der Kleine, der vor dem All Unbedeutende und Nichtsnutzige wie wir alle, bohrt in dieses Ereignis ein Loch und steckt, dem ewigen Rhythmus der Natur folgend, eine Stange hinein, aus Erz, aus Eisen, aus Stahl, und formt damit das Alltägliche zum Kunstwerk. Er entbindet die einzelne Person von seiner Pflicht dem Urgestein gegenüber, zwingt die gesamte Menschheit aber in die Verantwortung, endlich für ihren Lebensraum Sorge zu tragen. Wer so erschüttert vor wirkender Kunst steht, ist froh, an ihr einen Halt auf glitschigem Grund zu finden.