Städte müssen sparen: Rotlichtmilieu

Es gibt katholische, mittelgroße Städte, die sparen an allen Ecken und Kanten. Früher entwickelte sich ein Rotlichtmilieu wie von selbst, da wurde sogar noch gewettert vom schwarzen Mann auf der Kanzel, mit Hölle und Verdammnis gedroht, und heute? Die Kassen sind leer; ein Rotlichtmilieu entsteht nicht einfach so, denn es existiert abesonders von den Menschen, die es aufsuchen und ihr Geld ausgeben. So bleiben die Touristenströme aus, denn eine Stadt, die von sich sagen muss, sie habe kein Rotlichtmilieu, wird von den großen Reisebussen mit pensionsberechtigten Senioren gemieden. Selbst, wenn diese Rotlicht früher für eine Ferkelerwärmungsvorrichtung hielten, womit sie nicht Unrecht hatten, scheinen sie heute damit doch andere Ferkeleien zu verbinden. Da heißt es, das Konsumenteninteresse wach zu halten und Wünsche zu wecken. Lächerlich sind allerdings Versuche, wie in einer mittelgroßen, katholischen Stadt mit leeren Kassen gesehen, einfach ein paar Straßenlampen mit roten Tüchern zu umhüllen, diese am Abend anzuschalten und zu hoffen, das der so illuminierte Straßenzug nun das verrucht-berüchtigte, aber für Reisebussenioren so attraktive Rotlichtmilieu sei. Betrug am Konsumenten durch hochverschuldete Kommunen!