Harmonie bei Mümmelmanns

Mutter Mümmelmann hat mal wieder alles ins Lot gebracht. Was für eine Karwoche hatte hinter der Hasenfamilie gelegen! Dem Vater hatte man beim alljährlichen, vorösterlichen Ohrenwaschenlegenfönen das falsche Muster in die Muscheln tätowiert. Drin ist drin, war der stumpfe Kommentar des Übeltäters, der sich sogar erdreistete, für die Schandtat Geld zu nehmen. Immerhin habe er fixe Kosten und einen Dispokredit am Laufen, so die wenig glaubhafte Erklärung. Die missratenen Ohrenmuster brachten auch den Haussegen in Gefahr, als Tochter Katie losprustete: Guck mal, Papa hat Ohren wie der Fliesentisch von Onkel Fred. Vater Mümmelmann fiel in eine tiefe Depression, er fühlte sich verraten von Familie und Ohrenwaschenlegenföhner. Das Geld war futsch und Ostern stand vor der Tür. Weder Eierpunsch noch sei Lieblingsspiel "Ich bin der Weihnachtsmann" konnten Licht in die trübe Seele bringen. Erst am Ostersonntag änderte sichd as Leben wieder in die richtige Richtung: Willst du nicht mal nachsehen, Vati, ob der Osterhase da war?, raunte die Mutti in das kleinkarierte Ohr des Familienvorstands. Wieso denn, fragte der Vati, das sind wir doch selber. Wer weiß, wer weiß, die Mutti dann geheimnisvoll; der Vater spazierte zu Tür hinaus und kam mit glänzenden Augen zurück in die Wohnstube: Seht mal, was der Osterhase gebracht hat!, rief er laut. Ein Ei! Ein Ei mit einem Muster, das zu meinen Ohren passt! Die Mutti schmunzelte und zwinkerte Katie zu. Der Vati war wieder glücklich. Katie aber grübelte den ganzen Nachmittag darüber nach, ob es wirklich einen Osterhasen gab oder nicht, und wenn ja, ob sie das nicht selber wären, und wenn ja, wer dann das Ei gebracht hatte, beziehunsgweise warum.