Pudelzucker - Woher kommt er?

Immer wieder fragen wir uns: Woher kommt der Pudelzucker?
Es gab eine Zeit, da galten die Pudel als schön, als nett, als menschenfreundlich.
Frauen riefen entzückt: Hooooch, ist der süß!
Hoooooch, ist die süß!, wenn es ein weiblicher Pudel war.
Sodann machten sich findige Geschäftemacher daran, aus diesem Süßsein ein Geschäft zu machen, denn sie wollten ihrer Berufsbezeichnung Ehre machen.
Sie schlossen sich mit den Hundefängern zusammen, einer eher geduldeten Gruppe, die eigentlich geächtet wäre, wenn sie sich nicht auch um das Einfangen der Schweinehunde kümmerte.
Die Hundefänger fingen nun süße Pudel und die Geschäftemacher gaben diese in die Mühle zum Müller, der die Pudel in die große Raspel steckte, grob durchraspelte, trocknete und dann in die Feinraspel verbrachte, in der der Pudelzucker am anderen Ende herauskam.
Die Menschen, die des Herzhaften müde waren, gierten nach Süßem, und so konnte die Geschäftemacher Riesenmengen des feinen Pudelzuckers absetzen.
Die Hundebesitzer aber wunderten sich, wo ihre süßen Pudel geblieben waren und verdächtigen die Hundefänger, die sie erst verprügelten und dann befragten. Wir machen nur unsere Arbeit, sagten diese und dagegen war ja auch erst mal nichts einzuwenden.
So stiegen die Hundebesitzer, weil sie keine Lust hatten, viel Geld für einen neuen Pudel zu bezahlen, auf Pinscher und Boxer um, die gemeinhin als gemein gegenüber Hundefängern galten.
Die Pudel aber - man wundere sich über ihre Schläue - beschlossen, hässlich zu werden, sodass kein Hundefänger auf die Idee käme, sie zu fangen und kein Geschäftemacher mit ihnen Geschäfte machte, denn das Hässliche hat keinen Süßwert.
Und hässlich sind sie bis heute geblieben, wie man jederzeit und überall dort, wo ein Pudel ist, sehen kann.