Tonnes Tagebuch: Honig aufs Brot

Liebes Tagebuch!
Heute beim Honigaufsbrotschmieren - ich finde, das Wort sieht komisch aus nach der neuen Rechtschreibung - fiel mir auf, dass immer etwas Honig am Messer kleben bleibt und ich hatte ein Gefühl von Verschwendung, von gedankenlosem Umgehen mit der Welt und von Ignoranz den Hungernden gegenüber. Ich rechnete aus, wie viel Honig es ergeben würde, wenn ich tausendmal ein Brot schmierte, was ja lebenszeitlich gesehen nicht ungewöhnlich ist. Vielleicht sollte ich auf Honig verzichten, denn wir essen ja etwas, was wir gar nicht erwirtschaftet haben und nehmen es den "fleißigen" Bienen weg. Ich schreibe fleißig in Anführungszeichen, denn man sollte Tiere nicht romantisieren. Bienen sehen vielleicht fleißig aus, kennen das Wort wahrscheinlich nicht einmal. Mir fiel dann ein, dass ich neulich von einer Biene gestochen worden war, einen dicken Fuß hatte und irgendwie sauer war, dass die ständig auf meinem Rasen im Klee rumwühlen, um Honig zu sammeln, den ich mir nicht erlaube zu essen. Vielleicht habe ich die Biene auch zertreten, denn der Stachel war unter meinem Fuß und sie hat sich nur gewehrt. Wahrscheinlich war es ein Reflex, denn Bienen kennen das Wort wehren genausowenig wie fleißig.
Ich werde wohl, wenn ich denn was Süßes essen will, auf Marmelade umsteigen.
Irgendwie hängt an Honig zu viel dran. Und der Honig hängt auch zu viel an Dingen dran, zum Beispiel am Messer und manchmal am Mundwinkel, was nicht gut aussieht. Schlimmer finde ich allerdings Eigelb, wenn das an der Lippe oder am Kinn hängt.