Kurt Zundknapp: Meine Jacke gehört mir

Nenn mich nicht Kaninchenjacke, nicht du, du frisst doch aus der geöffneten Blechdose deine Ravioli vor dem Fernseher und jetzt haben sich deine Mangelerscheinungen bis an dein Gehirn vorgearbeitet!
Diese Jacke ist meine Jacke, und sie ist aus Kaninchenfell, aus den Fellen meiner Lieblingskaninchen Froggi, Schnuppi und Knabber! Das waren keine Streichelzooinsassen, die haben auch auf dem Tisch gestanden, dampfend und haben unsere Bäuche gefüllt, wie damals in der Höhle am Herdfeuer! Wir haben uns bei ihren Seelen entschuldigt und ihnen gedankt, dass sie unsere Nahrung sein dürfen. Nein, ich habe sie nicht selber geschlachtet, aber selber gegessen, ich hätte sie schlachten können, wenn es hätte sein gemusst, nein, das macht immer und immer wieder, und er macht es gut, praktisch schmerzfrei, das macht Onkel Sander, und das ist ein Guter, der empfindet nicht  Lust dabei oder erfreut sich an Grausamkeiten, nein, der tut, was nottut, und er tut es schnell und praktisch schmerzfrei, ja, mit einem Messer, aber das Messer ist scharf und da merkt man nicht viel, nein, man hat mich noch nicht geschnitten und die Kehle schon gar nicht, ja, die Kehle wird durchgeschnitten, nachdem das Tier betäubt worden ist, da merkt es nichts. Und wir haben es ganz aufgegessen, nicht wie diese Pisselesser, die ein bisschen Fett schon unappetitlich finden und heimlich Vegetarier sein möchten. Nein, ich habe den Tieren nicht das Fell über die Ohren gezogen.
Es ist eine gute Jacke, es ist meine Jacke und meine Lieblingstiere Froggi, Schnuppi und Kanbber sind immer in meiner Nähe. Die sehen von oben auf uns herab. Nein, das ist jetzt nicht abwertend gemeint. Und überhaupt: Das ist gar keine Jacke, das ist eine Weste!