Schiffe vers(ch)enken Wörter

Hätte 'Wunscherfüllung' nicht besser gepasst?, grübelte der junge Texter noch lange. Lauter Nomen, und nun ein Verb, ist das nicht eigenartig? Aber dieses ständige Nominalisieren galt ja gerade in seiner Branche als eines der Grundübel der Menschheit, oh, da wars schon wieder. Oder hätte ich bei Neuland 'sehen' ergänzen sollen und bei Gelassenheit 'erwerben'? Erwerben klingt aber schon wieder nach Broterwerb und die Passagiere sollen ja gerade nicht an die Arbeit erinnert werden. Der junge Texter stand am Kai und betrachtete sein Werk und wurde immer unglücklicher. Das war eigentlich nicht seine Art und er verfügte über viele Strategien, dem eigenen Unglück zu entkommen. Ist doch toll so, gerade richtig, redete er sich ein, wer kann noch zusammenhängende Sätze verstehen oder gar formulieren, welcher Urlauber will mehr als Schlagworte, die, die Anspruch haben, sollen froh sein, dass ich nichts Englisches untergemischt habe, Love etwa oder Peace oder Flow oder, ach eigentlich klingt das alles viel besser, ich sollte mich mal bei einer englischen Reederei bewerben, denen mein Konzept vorstellen, kann man bei der Atlantiküberquerung doch auch viel besser lesen, wer spricht auf den Weltmeeren schon deutsch. Dreams, ja natürlich, oder dreaming, auf englisch ist mir das piepegal, ob Verb oder nicht, aber alles großgeschrieben, ja, sind ja wichtige Wörter, lebenserhaltende, lebensverlängernde, reiseintensivierende, erlebnisfördernde Wörter. Ich habe einen geilen Beruf, dachte er. Kommt, schmeißt endlich die Champagnerflasche auf die Gelassenheit, ich muss weiterarbeiten