Der Adel schielt nach rechts

Man kann nicht jeden kennen, aber wie man weiß und häufig auf Schnappschüssen erkennt, schaut der Adel gerne nach rechts. Und der Volksmund sagt: Da rechts sitzt was Schlecht's. Was er auch immer damit sagen will, müssen andere ergünden. Fakt ist, dass Königin Sylvia und ihr Mann Carl Gustav die IV. Sommerlatte in einem badischen Restaurant abgewiesen wurden, weil angeblich kein Platz mehr frei gewesen sei. Das Paar habe sich nachher in einer Pizzeria mit ein paar Pommes rotweiß vergnügt und sei recht zufrieden gewesen, nicht die schwere badische Küche genossen gemusst zu haben.
Die Wirtin auf ihre Abweisung hin gefragt, hat verlauten lassen, sie habe das schwedische Königspaar für "die da zum Guttenberg" gehalten, die sich Gesichtsmasken aufgesetzt hätten, weil sie sich des Abschreibens in der Doktorarbeit von Karl Theodor geschämt hätten. Leute mit Gummimasken hätten aber generell keinen Zutritt zu ihrem Lokal. Und wer wüsste denn, wer wirklich unter den Tarnkappen stecke. Darüber kann man natürlich nur lachen, denn die Guttembergs sind eher eingeschnappt, dass der ganze Kram aufgeflogen ist und die Politkarriere, die ja häufig auf Lug und Trug aufbaut, beendet sei. Und überhaupt entsprächen die Deutschschweden nicht ihrem ästhetischen Anspruch, so der Promotionskopist.
Wie dem auch sei, der Adel schielt weiterhin nach rechts, und sei es nur, um einen freien Platz in einem badischen Lokal zu finden.