Hundebilder als Trennungsgrund

Häufig wenn Herbert seinen Abendspaziergang hinter sich gebracht hatte, hatte er einen unbändigen Hass auf Hunde. Obwohl er nie gebissen worden war.
Er reagierte sich dann ab, indem er skurrile Hundebilder malte. In eine Schicht aus brauner Farbe kratzte er hässliche Hundekörper. Anschließend spritzte er aus der Acrylflasche eine Menge Rot auf die Wand, denn er benutzte die Wohnzimmerwand als Maluntergrund.
Seine Frau hatte ihn längst verlassen, weil sie den penetranten Geruch, den die Grundierung absonderte, nicht mehr aushalten wollte.
Dabei hätte sie gerne einen Hund gehabt, einen der sich freute wenn sie nach Hause kam, der sich freute, auch wenn es keinen Grund dafür gab, der sie einfach um ihrer selbst willen geliebt hätte.
Als sie das einmal erwähnt hatte, hatte Herbert auch im Schlafzimmer und im Flur zu malen begonnen.
Sie war dann doch zu ihrer Mutter gezogen, auch wenn sie das eigentlich, wie sie sagte, "beschissen" fand.