Müffelnde Halstücher

Fury roch damals nach Pferd. Das haben Pferde so an sich. Aber Pete, die alte Knitterbacke, dieser nette, freundliche, immer gut gelaunte Greis von 52 und gefühlten 80, das war eine Herausforderung, also mehr das Halstuch. Pete war immer nett am Set, hatte immer einen Rat auf Lager, er verkörperte im Film das, was er auch im Leben war, und das Halstuch, das trug er auch privat. Ich weiß gar nicht, ob das Halstuch aus der Zeit vor Fury war, oder ob es so speckig aus dem Fundus kam. Wenn wir traurig waren, konnte Pete trösten, wenn uns der Regisseur mal wieder richtig zusammengeschissen hatte, dass wir in keine Satteltasche passten, kam unser guter alter Faltenbalg, wie wir ihn gerne nannten, und fing an zu knuddeln. Er war ja auch ohne Frau und im Film kamen sowieso keine Frauen vor, das hätte den Plot ja noch komplizierter gemacht. Diese Drückerei jedenfalls sollte uns wohl wieder aufbauen, und das hat es dann auch, anders als Pete dachte. Immer wenn er uns losließ, gaben wir diesen ausatmenden Stoßseufzer von uns, weil wir die ganze Zeit die Luft angehalten hatten. Das war wie Extremtieftauchen ohne Atemgerät, denn Pete konnte lange und heftig drücken. Vielleicht brauchte er das auch irgendwie, er hatte ja auch Bedürfnisse, aber sein Halstuch hat uns einfach die Luft genommen. Pete dachte bei unseren erleichterten Ausatmern immer, das uns jetzt wohler sei. War es ja auch. Später haben wir uns aus den Augen verloren; ich habe Pete nie ohne dieses Halstuch gesehen.