Wenn ein Kind zählen kann...


Das Kind zählt vor. Das Tempo des Lebens. Das Kind.
Kinder sollten immer vorzählen, aber dieses Kind war ein Wechselbalg. Es sprach nur die englischen Zahlen und dann nichts mehr. Schwieg, starrte und schwieg.
Die Erwachsenen standen um den Grill und die Bratwurststückchen blieben im Mund stecken. Der Beat stampfte in ihren Köpfen. Es war das billige Bier, das der Gastgeber ausschenkte, um zu sparen.
Betrug an der Gemeinschaft, murrte das Volk und dachte, dass man sich doch auf der letzten Neusiedlergemeinschaftsversammlung geeinigt hatte, nur Qualitätsbier für das Ablöschen von Bratwurst zu nehmen.
Jetzt war es zu spät, die Feier war gelaufen.
Die Großen waren blau und das Kind starrte. Das einzige Kind in dieser unseligen Gegend.
Wieso nur dies eine, dachte Elmar und seine Finger krümmten sich in der Hose um sein Geschlecht.
Mary von Haus 16 hatte ihm gefallen, aber sie war mit Berti zusammen, den musste er respektieren, weil sie gemeinsam auf eine Scheibe geschossen hatten, aber ein Kind hätte er mit ihr gemacht, wenn sie gewollt hätte.
Ein Kind stand und starrte, ein einzelnes Kind. Wie sich das fühlen musste.
Eine Welt ohne Kinder!, hatte Brett damals posaunt, eine Welt ohne Kinder!, und alle hatten gegrölt, jau, und ohne alte Leute, nur so groovige Typen wie wir!
Alle gut drauf und einen drauf gemacht!
Jetzt bekamen sie die Rechnung: Das Kind starrte und schwieg.