Karl-Friedrich "Khalef" Motzke: Aus meinem Campingtagebuch - 8/ Menschen auf dem Platz

Der Hundebesitzer ist froh, ein Wesen zu haben, das ihm gelegentlich gehorcht und das sich freut, wenn er zur Tür herein- oder heraus kommt. Der Rülpser will sagen: Ich kann auch anders! Ich kann’s auch hinten rauslassen! Oder: Hallo, hier bin ich! Habt ihr mich übersehen oder vergessen? Ich bin da! Ich grüße euch. Mein stilles Nabend ist zu unbedeutend. Ich mache euch aufmerksam. Also. Der Angler will nicht angesprochen werden, denn das vertreibt die Fische, die nicht an den Haken gehen werden. Der Angler ist der, der noch hoffen kann. Er hofft, dass eines Tages ein Fisch an seiner Angel hängt, der eine kleine Familie oder wenigstens ihn selbst satt macht. Bis dahin will er kontemplieren; abspannen; seine Ruhe.
Der englische Patient liest unter Neonlampe mit glasbausteiniger Brille. Er hat seine Blumenkübel im Wohnwagen mitgebracht. Er wird bleich bleiben, weil er nicht aufschaut, um die Sonne zu betrachten. Er kann überall lesen, da, wo seine Neonlampe ist. Die Welt um ihn herum ist unwichtig geworden. Das ist Teil des Urlaubs, Teil seiner Entspannung. Er will einfach nur im Freien unter einer Neonlampe lesen, weil er das zu Hause nicht kann. Dort regnet es den ganzen Tag.