Georg Krakl: Mein Ei (2010)




Mein Ei ist leergegessen,
es sieht so traurig aus.
Ich hab davor gesessen,
und wusst nicht ein noch aus.
Ich steckt ihm Käserinde durch die Schale,
da sah's gleich besser aus.
Ich schmierte Butter an den Rand
und streute feinen Vogelsand.
Doch wenn ich ehrlich bin,
ist's mit der Fröhlichkeit
und auch dem Gutaussehen
nicht weit hin.
Denn daran krankt die Zeit,
dass wir nur nach dem Äuß'ren gehen.
Das muss man erst einmal verstehen.