Pawel Pikass: Halbakt weiblich (2010)


Da hat sich Pikass wieder mal ein nettes Aktmodell besorgt und schmiert dann ein paar großflächige Spachtelstriche auf die Leinwand; vielleicht bastelt er auch einen Siebdruck - muss natürlich stundenlang Skizzen machen, und glotzen, wie das Aktmodell so ohne alles aussieht, Voyeur, sage ich, von Kunst weit entfernt, da hätte der sich doch ein Herrenmagazin besorgen können, bisschen Folie drüber, alles mit dem Linieal umrandet und dann in die Machine. Nein, es muss natürlich ein echtes Modell sein, wahrscheinlich eine Studentin, die sich was dazu verdienen will, weil sie Studiengebühren zahlt. Hat wahrscheinlich die Höchststudiendauer überschritten. Das Geld stammt wohl aus dem Fördertopf des Staates, der glaubt, hier einen Kunstschaffenden zu fördern und nicht einen Gaffer. Unglaublich, dass das heutzutage noch möglich sein darf.
Ekke Dützmann