Moderne Malerei(1): Vincent van Eijnoor - Vatermutterkind (2006)

Vincent van Eijnoor: Vatermutterkind (2006)
Vatermutterkind - Wer ist denn hier der Vater, wer die Mutter, wer das Kind? Von links nach rechts gesehen ist das klar und ergibt einen Sinn: Der Vater in einer mittlerweile frauenbetonten Gesellschaft schrumpft zur Bedeutungslosigkeit. Die Mutter, schmalköpfig und an sekundären Geschlechtsmerkmalen nicht zu erkennen, hat sich durch fehlgeschlagene Ernährungsberatungen und misslungene Schönheitsoperationen in ein Wesen der vierten Art verwandelt. Das Kind, großköpfig und hohläugig, starrt lethargisch in den Gegend, weil es den Bildschirm sucht, dessen penetrante Frequenz den abgestumpften Geist zu beleben versucht. Der Titel Vatermutterkind deutet darauf hin, dass die Familie eine Einheit sein sollte, in der die Mutter mittlerweile von der Familienministerin eine "Herdprämie" bezahlt bekommt, wenn sie dem Sohn den PC anschaltet und dafür sorgt, dass er nicht glatzköpfig in Springerstiefeln durch den Asylbewerberbezirk marschiert. Erschütternd, was schwarze Politik aus grünen Menschen macht.