Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache

Sprache ist oft verwirrend: Nehmen wir  ein einfaches „Tätatät“. Unsere Ohren lassen das Lautgebilde lässig in unseren Kopf, das Gehirn aber macht sich ernsthaft Gedanken, was denn los sei. Im Falle des Tätatät hat es drei Möglichkeiten, die erste sogar dreiteilig:  

  1. Dem  Hirn des Bildungsbürgers - der ein paar Wörter mehr als Baguette und Bonjour kennt - erscheint das Tätatät ein - sinngemäß - in französisch-erotischem Sinne - Kopf-an-Kopf-Sein. Möglichst liegend.  Der Neoliberale denkt an Kopf-an-Kopf-Rennen im Konkurrenzkampf um Profite, der sozial Engagierte denkt an die Überbevölkerung und deshalb an  enges Herumstehen und die unpolitische Wurst auf dem Sofa an ein Kopf-an-Kopf-Herumliegen, um zum Beispiel Chips zu essen. 
  2. Das Tätatät könnte ein Konjunktiv II sein.  Im Sinne von : Ich tät das essen, wenn ich wüsste, was es wär. Hier ein Satz mit einer Straftat: Der Täter tät das nicht noch mal, wenn er könnte. Abgeleitet aus: Der Täter tut. Der Täter tat. Der Täter tät. 
  3. Das Hirn des Rheinländers kennt keine verschlungenen Wege: Es weiß, dass es sich hier um einen einfachen, oder besser dreifachen Laut -Tätatät - aus dem Karneval handelt. Er ist ein simpler Witzverstärker, den die Karnevalskapelle spielt, wenn eine Pointe vorgesehen ist, um anzuzeigen, dass gelacht werden darf, oder besser, gelacht werden soll.  


Unser Hirn sollte sich vielleicht einfach entscheiden, zu wem es gehören möchte, denn das Bewusstsein bestimmt immer noch das Sein. Das wusste Marx schon. Hat es aber nie zugegeben.