Denken wir Neu! - Was ist mit der FDP los?

Die Freien Demokraten starten durch; vorne weg Yuppie Lindner, dieser zeitlose und altersresistente Demagoge, mitten drin Kubicki, der jetzt mit einem Todesstoß gegen Rechtschreibung und Grammatik zu Felde zieht und die Große Schlacht, die um Macht und Einfluss, gewinnen will.
Denken wir Neu!, lässt er in einer Anzeige in einem Tageblatt  lesen.
Diese drei Worte sind nicht allein die Botschaft, dieser Imperativ ist ja erst mal ohne Inhalt, denn er meint wahrscheinlich: Denken wir neu!, und das kann jeder. Einfach mal nicht FDP wählen, wäre der Rat für FDP-Wähler. Für alle anderen: Auch diesmal nicht FDP wählen; selbst wenn das nicht neu ist, neu wäre dann, das viel bewusster zu tun.
Vielleicht ist NEU aber nicht nur ein orthographischer
Ausrutscher, vielleicht ist neu ja eine Idee, oder gar ein Paradigma! Paradigmenwechsel, das klingt wie die Wechseljahre für Männer, denn die FDP ist schon irgendwie männlich-markig-eigenwillig-anders-und dagegen. Domestizierte Revoluzzer stehen zur Wahl, die ihren Business-Anzug im revolutionären Kampf gegen alles, was ihnen nicht passt, nicht mit dem Blut des Kassenfeindes besudeln wollen. Kassenfeind - das sind alle, die dem Kassemachen im Weg stehen, die dem Neoliberalismus nicht die Treue geschworen haben.
Der schlichte Mensch kehrt zurück zur Rechtschreibung der Politiker. Denken wir Neu! Vielleicht sagt das einfach, dass jeder so schreiben darf, wie er mag. Du bist frei, du kannst schreiben, wie du willst, oder wie du kannst! Das bezieht auch alle Bildungsfernen mit ein, inklusive Schlechtdeutschsprechende mit Migrationshintergrund.(1) Damit ist die FDP nicht mehr die Partei der Rechtsanwälte und Zahnärzte, sondern endlich eine Volkspartei, die jeder wählen. Aber nicht muss! Denn das ist Kennzeichen des Liberalismus.
Wir können Deutsch. Das wäre mal was fürs nächste Plakat. Auch wenn das zu den Fake-News gehört.


Anmerkung der Red. : Es handelt sich nicht um Bayern.