Drinnen oder draußen

Drinnen oder draußen?, dachte Ben, als er die Sonne betrachtete.
Ich sitz hier in meiner Küche, die vielleicht die Welt bedeutet, die vielleicht die Welt ist, denn es ist eine Alno-Küche, eine teure Küche, die sich nicht jeder leisten kann, und deren technische Hilfsmittel, wie etwa der Kühlschrank, vor der Sonne schützen, vor ihrer unerbittlichen Wärme, die Eis schmilzen lässt, die den Schimmel auf den Käse und die Brotscheiben bringt, wenn sie sich mit Wasser verbindet.
Ausgesperrt oder eingesperrt? Ben blickte durch das Gitter und wartete auf die Antwort.
Das Größere ist immer draußen, hatte einmal ein weiser Mann gesagt, an den sich Ben nicht erinnern konnte.
Die Küche war größer als die Schublade, dann war die Küche draußen und die Schublade drinnen.
Wenn man nicht raus kann, ist man drin.Auch so ein weiser Spruch.
Die Sonne konnte definitiv nicht raus, nicht raus aus ihrer Umlaufbahn. Oder war es die Erde? Jedenfalls konnte sie nicht in die Küche, also kam sie nicht raus, weil sie nicht rein konnte, und damit war sie drinnen. Und Ben in seiner Küche draußen.
Schade, dachte Ben, dass ich niemanden habe, dem ich das erzählen kann.
Komm doch mal raus aus deiner Butze, hatte irgendwer, an den sich Ben nicht mehr erinnern konnte, gesagt. Wenn der Recht hatte, dann war er drin.
Drin sein, dabei sein, in sein, abei sein. Jaja, dachte Ben, alles so ein Durcheinander. Wer sollte sich da noch auskennen?
Die Sonne definitiv nicht, das stand schon mal fest.
Ben drehte den Kühlschrank 2 Einheiten höher. Kühlen muss der Kühlschrank, murmelte er und ließ die Rollläden runter, damit die Sonne nicht rausgucken konnte. Denn die war drin.
Und immerhin war es ja Bens Küche.