Wenn alles so verschwommen ist...

Was kann es bedeuten, wenn wir vor einem Schrank stehen und nur Schloss, Knauf und Holz der Schranktür erscheinen uns deutlich und klar abgegrenzt?
Alles andere ist verschwommen, unklar und bleibt unserer Wahrnehmung verborgen.
Da etwas Blau, dort etwas Schwarz, ein Stück Fleischfarbenes, vielleicht eine Schulter oder ein schlichter Nacken; im Hintergrund schimmert Verborgenes hervor, mag sein, ein alter Kerzenständer oder ein Bücherregal.
Das verschließt sich uns und wir werden wieder auf das klar umrissene Schloss zurückgeführt, nicht das, in dem die unerzogene Rotzlöffelin Dornrosa, genannt Dörnröschen, vor sich hin schlummert und deren Unterbewsstsein darauf wartet, dass die hundert Jahre rum sind, sondern das, das uns ein- oder sogar ausschließt.
Hier treffen wir auf unsere ureigenen Ängsten des Nichtdazugehörens, des Außenvorbleibens und der Einsamkeit.
Dabei ist es so einfach, die Botschaft zu verstehen:
Wenn du vor einem Schrank stehst und dir Fragen stellst, auf die du keine Antwort weißt, dann bist du einfach beschränkt.
Hahaha, lacht der Wortspieler, und ergänzt: Lieber beschränkt mit Schrank als mit Stollenwand. Denn die ist 80er Jahre. Und wer will das denn?