Fleisch doch Fleisch

Es gibt Tage, da fällt einem alles runter, Tage, da rennt man ständig vor einen Türrahmen, und dann Tage, da beißt man sich auf die Zunge oder ins Gewebe neben den Backenzähnen.
Kommt Letzteres zusammen mit dem Status eines Vegetariers, dann stellt sich die dringende Frage: Ist die Sache mit dem Fleisch noch nicht gegessen?
Auch wenn das irgendwie sprachlich zusammengetackert klingt, als habe hier das Unter-Ich wieder mal die Wörter generiert, so ist doch die Seinsfrage im Raum. Kann sich der Vegetarier als Allesfresser von seinem alten Sein lösen? Kann er vom Frikadellen-Schlucker, vom Schnitzel-Schlotzer, vom Grill-Gustl mutieren in die echte Lebenswirklichkeit, die von Gemüse und Obst bestimmt ist?
Oder stellt er sich an der Frischetheke mit handgeschnitzten Ananas-Schnitten die Frage, ob eine Bratwurst und eine Tube Senf nicht doch die Alternative sind?