Heilige anrufen: St.Blasius

 In der Regel denkt ja der Mensch, dass der Name etwas mit den Themen des Lebens zu tun hat. Der Katholik hat ja Hunderttausende an Heiligen, die für alles Mögliche zuständig sind und die damit zusammengehörigen Dinge regeln. Das stimmt aber nicht immer:
St.Blasius: Ja, was kann der denn?, denkt der Protestant, der nicht mit den Prostestierenden zu verwechseln ist.
1. Ich habe einen erhöhten Urinausstoß, das muss was mit der Blase zu tun haben. Also mal den Blasius ins Gebet nehmen und darum bitten, dass der sich dafür einsetzt, dass das Ganze ohne Besuch beim Hausarzt oder Urologen über die Bühne geht. Kann ja nicht schaden, genausowenig wie homöopathische Globuli oder Tropfen. Ob der Heilige auch Unrechtgläubige versorgt, weiß man nicht. Aber wenn er heilig ist, dann müsste er schon was machen, damit die Katholische Kirche wieder mehr Menschen an sich ziehen kann und der liebe Gott denken darf, dass der Blasius zurecht zum Heiligen ernannt worden ist. Das hat ja wahrscheinlich der Stellvertreter des Sohnes gemacht. Aber: Die waren ja auch nicht immer koscher, die Stellvertreter, wenn man das so sagen darf; der Begriff gehört woanders hin, dahin, wo auch der Sohn mal zu Hause war.
2. Vielleicht ist der St. Blasius für Blasen am Fuß und an den Fingern, oder wo die sonst noch auftreten können, wichtig. Nicht gleich aufstechen mit der Nähnadel der Mutter, sondern Geduld haben und abwarten! Einfach plattmachen ging früher nur in Glaubenskriegen, damit man nach dem Tod nicht in die Hölle, sondern ins Gegenteil übergeleitet wurde. Ob es da schöner ist, weiß keiner. Aber versprochen wurde es schon. Vielleicht hat sich der Missionar aber nur versprochen. Versprechen und versprochen liegen nicht weit auseinander.
3. Möglich, dass der Blasius einfach nur der Experte für Blaskapellen ist. Das ist ein ein weites Feld. Blaskapellen gibt es jedweder Couleur. Lippenkraft wünscht sich jeder, der eine Trompete oder eine Posaune zu spielen versucht und nach dem dritten Pils eine Schlaffheit in den Muskeln verspürt. Der Ansatz!, posaunt der Kapellmeister heraus. Trink nicht vor dem achtletzten Stück! Traurig für die, wenn sie im Posaunenchor einen schönen Choral spielen und merken, dass die Lippen ihren Geist aufgeben, wenn sie denn je einen hatten.
4. Beim Blasen sind wir schon auf unchristlichem Gebiet. Wenn da die Kraft nachlässt, dann ist das fatal.
Es geht ja auch mehr um Saugen. Aber das ist auf jeden Fall unheilig. Vielleicht beschützt der Angerufene Kardinäle und sonstiges Kirchenpersonal. Zu hoffen wäre, dass er das auch für Ministranten tut. 

Vielleicht hat St.Blasius aber auch einen ganz anderen Geschäftsbereich.