Am Anfang war das Dorf (48): Solei

 Wer feiern kann, kann auch arbeiten! ist eine der Erziehungsbotschaften auf dem Dorf. Feiern ist gleichzusetzen mit zu viel Alkohol und zu wenig Schlaf, was die Bereitschaft zu produktiver Arbeit am nächsten Tag schmälert. Zwei bis drei Soleier können helfen. Leider sind diese meist nur als Buffetüberbleibsel der Feier zu bekommen, die den Zustand durch ein Überangebot an Alkohol bewirkt hat. Das Solei liegt seit Tagen bereits hartgekocht aber ungepellt in einer Salzlake. Das Solei wird aus der Lake gehoben, von der Schale befreit, mit dem Messer zerteilt oder ungeteilt mit Senf bestrichen oder gefüllt und mit reichlich Maggi überspitzt, direkt in den Mund geführt, kurz gekaut und geschluckt. Die Art des Zustands nach Alkohol entscheidet über die Dosis an Soleiern. In nüchternem Zustand wird  das Solei von den meisten Menschen gemieden und dient in erster Linie der Dekoration und um das üppige kulinarische Angebot an Kartoffelsalaten und panierten und gebratenen Fleischlappen zu unterstreichen. Jeder wird satt, notfalls mit Nahrungsergänzungprodukten wie Soleiern.