Andi Werwohl: Torso (2011)

Minimalist Werwohl zeigt mal wieder: Weniger geht kaum noch, um eine Stange Geld zu machen. Er muss noch nicht mal seinen Verdauungstrakt bemühen; hier reicht die Zeichenfeder oder vielleicht auch nur ein billiger Kugelschreiber von Aldi-Süd.
Wer das Bild kauft und dann noch aufhängt, ist nicht besser als der schmarotzende Kunstbetrieb, der unbeachteten Kindergartenzeichnungen endlich die unverdiente Aufmerksamkeit zollt. Angeblich soll die Zeichnung  erntstanden sein, als Werwohl fünf Jahre alt war und aus Versehen in die Sozialräume für die Betreuer und Betreuerinnen seiner Einrichtung geraten war. Onkel Bobbi habe gerade den Raum verlassen, Werwohl habe nur Tante Evi vorgefunden, die sich gerade für ein Mittagsschläfchen zurechtgelegt hatte. Werwohl habe damals der Gürteltiergruppe angehört.
Für einen Fünfjährigen erstaunlich, das Bild, für einen Erwachsenen eher lächerlich.