Frische Brötchen von gestern sind heute nicht mehr da

Die Brötchen baumeln in der Tüte in  meiner Hand. Komisch, denke ich, etwas, was es gestern noch gar nicht gegeben hat, werde ich gleich essen.
Wie das Leben so spielt. Ich esse, verdaue, scheide aus. Input, output, sagt der Computerfachmann.
Und morgen: Vielleicht werde ich etwas essen, das es heute noch nicht gibt. Ganz zu schweigen von übermorgen.
Ich verliere mich ins Unendliche.
Was wird sein, wenn ich mal irgendwann keine Brötchen mehr esse?
Bleiben die dann liegen, ungekauft, ungegessen, unverdaut?
Es war schon immer alles da, und es verschwindet nichts, sagen die weisen Männer, die es wissen müssen und grinsen mit ihren zahnlosen Mündern.
Brötchenessen ohne vorher die harte Kruste einzustippen mag ihnen wohl nicht mehr gelingen. Aber darüber fantasieren, das können sie, die weisen Männer.
Sei es ihnen gegönnt von denen, die es tun. Die nicht immer darüber nachdenken.
Aber: Das muss es ja alles geben. Das ist gesellschaftliche Arbeitsteilung.
Die einen essen die Brötchen, die anderen denken darüber nach.
Da ich zu den Essern gehöre, schwöre ich mir, nicht mehr über diesen Schwachsinn nachzudenken. Vielleicht fallen mir sonst die Zähne aus.