Zeitgenossen: Der Angeber (Freitag, 4.7.08)

Den kennen wir doch alle: Den Angeber. Bei dem ist alles besser, ist alles größer, länger, weicher, härter,überlegter, unüberlegter, gesetzter, gestandener, wertvoller, wertloser, roter, grüner, gelber, blauer und farbiger. Farbloser. Schlimmer. Noch schlimmer. Am schlimmsten. Am erfolgreichsten. Wir versinken im Boden oder grübeln: Was haben wir verkehrt gemacht? Was ist schief gelaufen? Was können wir tun, um uns aus diesem Schlamassel herauszuholen? Am liebsten würden wir den Angeber fragen, denn der muss ja die Antworten parat haben. Er könnte uns sagen, wie er es gemacht hat. Wie er der Größte, der Längste, der Weichste, der Härteste geworden ist. Wie er der Überlegteste (?) und gleichzeitig der Unüberlegteste (?) werden konnte. Wie er alles geschafft hat! Wie er noch farbiger werden konnte als ein Farbiger. Noch Schwarzer als Alice Schwarzer. Es ist zum Heulen. Aber auch das wird er besser können. Trost bleibt uns nur in der Erkenntnis, dass der Angeber auch der Allerentbehrlichste ist. Danke, lieber Superlativ!