Modetrend: Paarhüte aus Frankreich

Frankreich galt immer schon als Geburtsland neuer Modetrends, seien es damals die Nietenhose, anschließend die Manchesterhose oder später die Badekappe, der Lederschlips und die rosa Unterhose für Mädchen, alles Erfindungen der französischen Haute Couture.
Jetzt konnte die baguette-futternde Schneiderwirtschaft einen echten Coup landen: Den Paarhut.
Selbst größtköpfige Paare haben mühelos Platz unter dem dekorativen Gummigestell, das aus biologisch angebautem Kautschuk bzw. biologisch abbaubarem Erdöl hergestellt wird. Neben seiner Umweltverträglichkeit brilliert das Modegeschöpf durch eine weitere Funktion: Es dient der Verschönerung der Umwelt; einmal ist es selber sehr harmonisch in Form und Geruch, zum anderen verdeckt es überwiegend die Gesichter der modebewussten Träger. Für die Behüteten erweist es sich von Vorteil, die Kopfbedeckung zu tragen, um unerwünschten Gesprächen mit unbeliebten Bekannten auszuweichen. Das gilt allerdings auch für die Gegenpartei: Wer will schon Leute kennen und dann noch mit ihnen reden, die aufblasbare Hüte in Hellblau für zwei Personen tragen, mit denen man mühelos einen mittelgroßen Fluß überqueren könnte?
Mit Geschick hat die Modebranche mal wieder das gewinnträchtige Geschäft mit einer wichtigen gesellschaftlichen Funktion verbunden. Danke.