So will man den Punker sehen:
Gierig schlägt er seine Reißzähne in ein Stück rohes Fleisch und schlingt es
runter, während er sich gleichzeitig eine Sicherheitsnadel durch die Backe
zieht, um Faserreste , die sich in den Zähnen festsetzen werden, anschließend
herauszupulen.
Und dann wird ein Vegetarisches
Kochbuch auf den
Markt geworfen, der alle
Vorurteile konterkariert. Der Punker ist scheinbar gar nicht so doof, und
kochen will er plötzlich auch, sogar vegetarisch!
Um diese Vielzahl der
Widersprüche aufzulösen, kommentiert er in den Rezepten entsprechend:
„Sieht wie Kotze aus, schmeckt
aber.“
Um sein Hardlinerimage besorgt,
wählt der Rezeptschreiber das Wort Kotze, statt des eleganteren Begriffes
„Erbrochenes“ . Das sitzt und zeigt: Wir Outlaws leben weiter auf der Straße und
futtern Halbverdautes von Fremden oder uns selbst.
Krass.
Das Unterbewusstsein scheint
hier aber einen Streich zu spielen und löst diese selbstverletzende Wut auf:
Kotze erinnert stark an die
eingespeichelte Nahrung, die das Muttertier den Jungen eintrichtert, die die
urzeitliche Mutter dem Säugling als Nahrungsergänzung in den Mund drückt.
Die Erinnerung an diese
frühkindliche Lusterfahrung wird durch den Anblick des Selbstgekochten, auch
wenn es dem Selbstgekotzten ähnelt, ausgelöst.
Der Punker sehnt sich heimlich
nach seiner Mutter und ihrem Speichelbrei, der lebenslange Versorgung
versprechen möchte, und wehrt sich dagegen durch abfällige Bemerkungen über
eine Speise, die er anderen empfiehlt. Denn er darf nicht sein, was er möchte.
Schmeckt aber.So schließt er
sein Rezept ab.
Die Frage ist: Wonach?