Die Deutsche lieben Italien -einst war es nach Cuxhaven das
beliebteste Reiseziel -, die Deutschen lieben italienisches Eis und italienische
Pizza.
Bei Pizza Pettirossa müssen sie schlucken und es bleibt der
Bissen im Halse stecken.
Der Italiener ist nämlich nicht nur der gute Mensch, der
seine eigenen Kinder über alles liebt, und wie alle Südländer übertrieben
jammert, wenn er zum Zahnarzt muss, der Italiener ist auch ein übler
Vogelfänger, der es gerade auf die kleinen, den Deutschen so liebgewonnenen
Singvögel, wie etwa das Rotkehlchen, abgesehen hat.
Nicht dass es beim Schießen nur ums Treffen geht, nein, das
zierliche Wildbret soll auch verzehrt werden; um eine Pizza in normaler Größe
auszustatten, braucht man schon zwei Abschüsse oder entsprechend Material aus
der Bogenfalle. Nur in Deutschland
serviert man die schlanke Version; ein Rotkehlchen reicht für das
Familienpizzablech.
Bei vier Millionen verzehrter Pizzen in Italien benötigte
man 8 Millionen Rotkehlchen; da gerät der Bestand ins Wanken und die Welt wird
still.
Der Deutsche soll sich am Gezetere des Haussperlings
ergötzen und am Rotschwänzchen sattsehen; wenn er auch die dickfellige bzw.
dickgefiedrige Amsel zum Erdrosseln findet, fehlte sie ihm doch, täte man sie
in den Kochtopf oder auf den Grill.
Der Deutsche muss sich aber fragen, ob er den Italiener
immer noch so mögen wollen möchte.
Unser Herz sitzt links und schlägt für das schwache
Geschöpf: für Frauen bis 1,60 m und das Rotkehlchen.