Musik auf dem Prüfstand: G.G.Anderson - Küss mich in den Himmel

Den Riemen auf die Heimorgel, die braune Paste ins Gesicht, die Lippen schnell rosa übermalt und die Alterspickel mit dem Damenrasierer nivelliert, eine dünnhirnige Blondine gemietet, die für Geld so tut, als würde sie vor dem Schlagersänger davonlaufen - dabei versucht die Kamera, dessen entsprechender Mann bereits im Sangria-Nebel verdunstet ist, nur, sich ihr zu nähern, ein Text, der sich hinten reimt, und ein Harmoniegefüge, mit dem man in der Hölle die Qualen verzehnfachen könnte - das scheint dem Sängern zu reichen und ballermann-radio.com schreibt: "...der eingängige Rhythmus, der so romantische wie heitere Text, der unverwechselbare Gesang...". Der kritische Musikhörer glaubt, dass sich die Mannschaft auf Mallorka mal wieder den Alkohol direkt in die Vene gespritzt hat, gemäß der Losung: Voll breit, aber keine Fahne.
Bewertet wird das Liedchen mit fünf orangenen Punkt, das ist Maximum. Allerdings hat die Redaktion dann ein /2 dahinter gesetzt, was heißen will, dass es eben nur zweineinhalb Punkte sind, was wiederum vier minus bedeutet.
Und damit haben sie wieder mal recht, die guten Geister von der Insel.
Musik kann gar nicht so schlecht sein, dass sie nicht wenigstens ein Vierminus bekommt; dafür hat schon die straighte Rhythmusmaschine gesorgt, die sich nicht aus dem Takt bringen lässt, egal wie der Interpret aussieht und egal wie seine Mietblondine rumhüpft.

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