Beherrschen und beherrscht werden


Wie klein ist der Mensch! Wie ein Zwerg im Blaumann schleicht er zwischen mächtigen Eisenplatten, gigantischen Maschinen, erschreckenden Gebilden, die Freigehegen für Riesensaurier gleichen, umher und glaubt immer noch, sich die Welt untertan gemacht zu haben, weil das irgendein Mönch bei der Übersetzung der Bibel wohl falsch verstanden hat. Man sieht, wie wichtig das Lernen von Vokabeln und Grammatik für den Erwerb einer Sprache ist, und für die Welt überhaupt.
Welche gewaltigen Irrtümer sind so entstanden: Der Mensch glaubte, das Auto zu beherrschen; heute wird er von Autos überfahren. Der Mensch glaubte, sich die Nahrung untertan zu machen; heute beherrscht ihn der Hamburger, er hat den Menschen abhängig gemacht, sodass dieser gezwungen ist, nein, gezwungen isst, minderwertige Lebensmittel zu verspeisen, die in ihrer Substanz eher einem Stück Dämmwolle gleichen.
Der Mensch glaubte, die Zeitungen zu unterwerfen und sie in wahrhaftige Informationsquellen zu verwandeln; heute bestimmt die Bild-Zeitung das Denken und der Mensch ist es zufrieden, weil er doof ist.
Glauben heißt ja bekanntlich "nicht wissen". Also - wer weiß schon, wer wen beherrscht? Gibt es denn etwas Schöneres, als mit einem Hamburger und der Bildzeitung am Steuer eines 30-Tonners zu sitzen?