Georg Krakl - Gedichte mit Tieren drin

Der Haubentaucher
Der Haubentaucher taucht nach Hauben.
Der Taubenhaucher haucht die Tauben
an. Und während jener auf den Meeresboden sinkt,
da denken Tauben über diesen Haucher: Bäh, der stinkt.

Die Taube
Die Taube,
denkt der Jägersmann,
die hat den Schuss wohl nicht gehört.
Die sitzt da rum
und macht den Buckel krumm,
sie gurrt und schnurrt,
will Katzen scheint's betören,
den Hund durch Flügelschlag berauschen,
und keinesfalls den Schüssen lauschen.
Dem Pudel gleich tut sie begossen.
Der Schuss, der jedes Tier normalerweise schwer verstört,
bleibt unerhört.
Der Jäger hat vorbeigeschossen.

(Ich glaub',
die Taube, die, obwohl wie jedes Tier verstört,
nicht hört,
ist taub. )

Weissagung mit falschem Umlaut
Die einst am Rochen riechen,
werden auf den Knochen kriechen.
Und jeder Zwerg, der sich erhöht,
ist bald schon töt.