Das königliche Ei

König: Na, Huhn, heute schon das Ei für den König gelegt?
Huhn: Ich lege die Eier in erster Linie für mich. 
König: Du wirst schon wieder unverschämt. 
Huhn: Die Eier wollen eben raus, ob für den König, ob für den Eigenbedarf. 
König: Das könntest du auch angemessener ausdrücken. 
Huhn: Wenns doch so ist. Und überhaupt: Was heißt denn angemessen?
König: Dass der König das Gefühl hat, dass er respektiert wird, dass seine Untertanen ihn lieben, aber auch fürchten. Erst dann kann ein König herrschen zum Wohle der Untertanen. 
Huhn: Warum willst du dann das Ei?
König: Ich esse täglich ein Ei. 
Huhn: Das soll gerecht sein? Und das Volk?
König: Das Volk hat seine eigenen Eier. 
Huhn: Und wo kommen die her?
König: Natürlich von Hühnern, dumme Frage. 
Huhn: Seit wann das denn?
König: Werd nicht frech!
Huhn: Jetzt kommt die Nummer wieder. Wenn der König nicht weiterweiß, sind andere gleich frech.
König: Wo bleibt mein Ei?
Huhn: Keine Ahnung, hattest du denn eins?
König: Das geht dich gar nichts an. 
Huhn: Aber meins haben wollen.
König: Zum Henker mit dir!
Huhn: Dann friss doch Frikassee!
König: Henker!
Huhn: Nicht mal der kommt. Toller König!