Georg Krakl - 3 Gedichte vom Krakllager

ich habe in mich reingeschaut,
ich hatt' mich einfach aufgeklappt.
es war sehr hell und auch sehr laut,
dort war was lose, da nur angepappt,
da war geschraubt und hier geschmiert,
ein wunder, dass das funktioniert!
es gab auch blut und 12 gefäße,
zweitausend knochen und ein hirn,
zwei beine und auch mehrere gesäße,
zwei ohren, eine stirn.
ich hab' dann nicht mehr hingeguckt,
nur in die hände reingespuckt,
mich zugeklappt.
ist alles wieder eingeschnappt.
jetzt weiß ich, wie es innen ist.
im grunde hab' ich nichts vermisst.

sein kaffee war stürmisch gerührt
er hatte den ostwind gespürt
sein blick schweifte übers einsame land
nichts weiter als weißer und feiner sand
er dachte in diesem stillen moment
was wohl wasser und reichlich zement
hier bewirken würden?
jenseits behördlicher hürden!
der ostwind war merklich berührt
er hatte die große idee in den wolken gespürt.


es war kurz vor dem ende des gefechts:
die salatschüssel kippte nach rechts.
der general hielt's für günstiges zeichen:
der feind wird weichen, ja, muss weichen!
die schlacht war ein dekabel.
so vergaß man das salatschüsselorakel

alle gedichte Herrn Win gewidmet 2009