Georg Krakl - Ernst Jünger 1998

Auch Ernst Jünger wurde älter
und nach Stahlgewittern
langsam kälter
bis zum großen Zittern
vor dem Tod
dass mensch nicht fällt im Feld
nicht auf dem Schlachtplatz dieser Welt
sondern im Bett.
Solch Sterben
macht euch keine Kerben
in das Holz der kalten Waffen.
Bett, das bleibt wohl nur den Schlaffen.
Wir, die Straffen
wollen aufrecht bleiben
und  uns notfalls selbst entleiben.
Den Helden formt der Tod.
Das ist sein täglich Brot.
Ernst Jünger wurde älter
und dann alt.
Zuletzt nur kälter
und jetzt - neunzehnachtundneunzig -  kalt.


(Gott sei's gepriesen,
der Tod holt auch die Miesen.)