Dumm gucken, dumm sein

Was steckt da im Kopf, der sich uns entgegengestreckt wird, der uns anstarrt aus seinen glasigen Augen, der uns mustert, taxiert, einordnet, kategorisiert und selber übersieht, dass er personifizierter Schrecken ist, der sich verbergen sollte, der sich besser versteckt, weil man sonst nach ihm jagt, ihn verfolgt und zu Boden schlägt, damit auch die Jäger endlich ihre Ruhe finden.
Selbst schuld, wird die Menge kreischen, wer blöd guckt, muss sich nicht wundern, dass man ihn für blöd hält. Das wussten schon unsere Altvorderen und haben immer versucht, ein schlaues Gesicht zu machen. Entstanden ist daraus eine Kaste der Besserwisser und Wichtigtuer.
Was haben wir davon?
Die Menschen halten sich für dumm, weil diese Wichtigtuer sie voll schwatzen und ihnen das Geld aus der Tasche saugen, wenn sie Luft holen und den nächsten Sermon vom Stapel lassen wollen.
Dumm gelaufen, Bernie, sagt die Mutter, wenn das Kind gestürzt ist.
Eine lieblose Welt ist wächst heran, in der nur die Oberklugen bestehen sollen, und wir sind wieder mal die Dummen.
Tipp: Manchmal hilft es, die Augen zu schließen. Auch vor dem Spiegel.
Zurück zur Frage: An was denkt so ein dummer Kopf? Vielleicht an eine zarte Halsbeuge am Schlüsselbein, die schamhaft verschränkten Arme, die den Fettfleck auf dem T-Shirt verbergen sollen, die Hände, die unter die Oberschenkel gepresst sind, um die unsauberen Fingernägel zu verdecken? Den Bauchnabel? Den Bandscheibenvorfall? Die Narbe, die der Hirschfänger hinterließ? Oder die andere Narbe?
Ach, wir wissen es nicht!