Neulich im Treukauf: Katzenbon

Katzenbon?, fragt die Kassiererin hinter dem Warentransportband und ich stutze einen Moment. Katzenbon? Was kann sie meinen? Sieht mit die Dame an, dass ich mit einigen Nachbarkatzen im  Hader bin, weil diese zum Verrichten der Notdurft in meinen Garten gehen und den des Nachbarn, der Eigentümer der Tiere ist, meiden? Dass ich deshalb Katzen hasse und weil sie ihr eigentliches Nahrungsmittel, Mäuse nämlich, eher zum Spielen benutzen, sie anfressen, laufen lassen, durchlutschen, laufen lassen, anfressen, laufen lassen, und schließlich dem, der auf sie stolz sein soll, vor die Tür auf die Matte legen? Dass sie Vögeln ein Bein brechen und am Rasenrand liegen oder humpeln lassen, damit diese frisch bleiben, falls die Katzenmahlzeit aus der Dose ausbleibt.
Schmusekatzen. Katzen haben keinen Kühlschrank. Katzen haben sieben Leben, als ob nicht eins reicht. Wenn überhaupt. Katzen fehlt der Respekt. Denen geht es zu gut und sie kümmern sich einen Scheißdreck um das Tierwohl, wenn es nicht das eigene ist. Bevor ist jetzt eine Brücke schlage in die Welt der Hochfinanz und Politik, fällt mir ein, dass ich die Frage der Kassiererin nicht beantwortet habe: Katzenbon? Was soll das sein?
Zehn Einkäufe über 20 Euro und dann eine Katze gratis oder 19,90 € Zuzahlung?
Katzenbon?, wiederholt die Kassiererin und ich sage lieber: Nein, das ist nichts für mich.
Vielleicht meinte sie auch Kassenbon, denke ich später. Ab Januar gilt, dass jeder Einkauf mit der Aushändigung eines Kassenbons dokumentiert wird. Jaja, deutsche Bürokratie, soll aber gut fürs Finanzamt sein, erinnere ich mich vage. Ich manchen Ländern wird man bestraft, wenn man den Bon nicht annimmt. Gut, dass ich in Deutschland lebe, denke ich, auch wenn das Land voller kackender Katzen ist, für die ich keinen Bon möchte. Die sind doch alle nicht ganz bong, flüstert mein Hirn, und ich weiß gar nicht genau, wen es meint. Besser hinhören hilft. Oder deutlicher sprechen. Die Katze kann ja nichts dafür.