Sport: Neue Formen des Freuens

Fußballer umarmen sich, wenn sie sich freuen, etwa über ein schönes Tor, vielleicht den Anschlusstreffer, oder sogar das Führungstor. Meistens geht dem das Hochreißen des Trikots voraus, um das Unterhemd zu zeigen, oder aber die blanke Brust.
Der DFB hat nun empfohlen, dieser oft in der Kritik stehenden Sitte entgegenzuwirken. Männer weinen nicht, Männer umarmen sich nicht, weil sie heterogen sind und Männer reißen ihr Trikot nicht in der Öffentlichkeit hoch. Das haben Männer nicht nötig. Männer freuen sich eigentlich anders.
Eine gesellschaftlich akzeptierte Art des Freuens ist das Freudenhocken.
Der Schütze und die Vorbereiter des Tores hocken sich hin und lachen, sie schauen in die Richtung des gegnerischen Tores, fassen sich an das Kinn, als ob sie die Szene analysierten und wirken eher, als hätten sie beim Murmelspiel ein paar schöne Glaskugeln versenkt. Da fasst niemand wen an, da bleibt die blanke Brust bedeckt. Gleichzeitig ist dieses Freudenritual eine schöne Dehnübung. Wenn die Mannschaft hier einen Glückstreffer platziert hat und insgesamt scheiße gespielt hat, stimmt die Haltung auch. Fehlen nur noch eine paar Blatt Papier.

PS: Der Plural von Blatt (Toilettenpapier) heißt nicht Blätter, auch nicht Blatter (> Sepp Blatter > FIFA > ungetreue Geschäftsbesorgung) sondern merkwürdigerweise 400 Blatt, dreilagig.