Wilde Feiern auf Friedhöfen?

Was soll der Spaziergänger denken, der sich auf einem meditativen Friedhofsgang befindet, wenn er einen Blick in die Müllkörbe wirft?
Hat hier eine abgedrehte, morbide Gruppe verkorkster Freizeitversager bei Grablichtern wüste Gesänge intoniert und Schnaps aus Flaschen getrunken, die durch Plastiktüten getarnt waren?
Nach den roten Plastikhüllen für die Partybeleuchtung zu urteilen, müssen mindestens 8 Personen ihr Unwesen getrieben haben an einem Ort, der der Ruhe, nein der Stille, der Nachdenklichkeit, dem Gedenken, der Trauer, der Selbstbesinnung und des Bewusstwerden der eigenen Vergänglichkeit vorbehalten ist. Wie weit muss es diese Menschen getrieben haben? Oder waren es nur 4 Ruhestörer, die jeder zwei Lichter dabei hatten? Denkbar wären auch 16 Personen, von denen sich immer zwei ein Licht geteilt haben. Eher unwahrscheinlich, denn Ruhestörer teilen nicht gern. So kann die Annahme, es habe sich um 32 Personen gehandelt, so dass immer vier sich eine Beleuchtung geteilt haben müssten, verworfen werden, eben aus den genannten Gründen. Das gilt ebenso für eine Gruppe von 64 Personen, undenkbar eigentlich, wenn man da in der hinteren Reihe steht, sieht man von den Talglampen nichts und vom Schnaps noch etwas abzubekommen, wäre völlige Illusion.
Möglich, dass es nur eine Person war, die hier gefeiert hat, die hätte genug zu trinken gehabt und volle Beleuchtung. Und das ist ein triftiger Grund.