In Mobilien investieren

Das hat uns der Amerikaner beigebracht: In Immobilien zu investieren kann gefährlich sein, da liegt am Ende nicht nur das eigene Konto im Argen, sondern die ganze Weltwirtschaft. Jetzt haben wir den Salat, nur weil der blauäugie Amerikaner, der sonst gerne Kriegsofpern Kaugummis und Schokolade verteilt, sich ein paar Häuser gekauft hat, die von maroden Abzockbanken finanziert wurden. Darüber hinaus ist es schon eine Zumutung den Satz „Ich möchte in Immobilien investieren“auszusprechen. Da ist der Banker in der Regel überfordert, da das Gemummel des sprachlich Unausgebildeten eher wie „Innommilienimmvenieren“ klingt.
Findige deutsche Kleininvestoren haben sich jetzt eine Lösung zurechtgelegt, die einleuchten will: In Mobilien investieren. Auf der einen Seite wird dem sprachlichen Holperstein der Grund weggegraben, anderseits hat eine bewegliche Wohneinheit den Vorteil, dass man im Falle einer Pfändung schnell mittels überall verfügbarer Zugmaschinen die Behausung aus der Reichweite des Gerichtsvollziehers bringen kann.
Besonders geeignet für diese Art der Investition sind Bauwagen, die sich nicht nur in einer Großbaustelle gut unterbringen lassen, sondern auch preislich günstig liegen, sodass ein gebrauchtes Objekt bei einer Laufzeit von 20 Jahren bei 1% Tilgung und 2% Disagio für einen monatlichen Betrag von 2,50 € zu haben ist. Da kann doch der Bungalow in Malibu getrost verrotten oder in die Reißzähne von Kredithaien geraten.