Sonntagmorgen. Die Kaffeemaschine röchelt wie ein Patient an
der Herzlungenmaschine. Die gluckernden Lungenbläschen lecken die Luft, den
Sauerstoff, den Atem, um ihn ertrinken zu lassen.
Stille.
Immer Geräusch.
Wenn K. sich
die Ohren zuhält, beginnen sie zu sausen, zu rauschen, zu knacken.
Das Herz pumpt.
Das Klavier schweigt, aber es ist nicht still.
Das Leben soll still sein, soll einmal die Klappe halten.
Tod.
Nicht mal der Tod ist still.
Da die Glocken, auf die die Hämmer dreschen, um
hinauszuschreien, dass ein Mensch unter die Erde gerät.
Das Kratzen der Vögel im Kies auf der spärlich bepflanzten
Grabstelle.
Das Nagen der Würmer.
Das dumpfe Ächzen des Erdreichs.
Im Himmel wird musiziert. Fromme Lieder mit Harfe. Die
Himmel rühmen.
Ruhe wäre schön. Es muss gar nicht Stille sein. K. wird
bescheiden.
Die Kaffeemaschine hat ausgeröchelt. Die braune Brühe ist
angerichtet.
K. gießt einen Becher in sich hinein.
Es pulst in den Adern, es brummt in den Händen.
Ich lebe noch, denkt K. Und das Leben ist laut.
Wer Stille will, hat keine Chance.