Die Kraft des Frühlings

Schöne Landfrauen warten auf den Frühling
Auf den Wiesen vor den Gattern stehen sie jedes Jahr wieder: Schöne Landfrauen warten auf den Frühling, halten Ausschau nach der zweiten Jahreszeit, die dem bitteren Winter folgt, warten auf das Erwachen des Lebens in dünnen Blusen und nackten Oberarmen oder in  noch spärlicheren Garderoben.
Es ist Zeit, dass der Osterhase sein buntes Ei legt und damit  die Saison der Fruchtbarkeit eröffnet.
Singende Jungmänner in straffen Arbeitshosen paradieren in gemessenem Abstand und hoffen auf den Blick einer holden Schönen, um den Bund für den Sommer oder das nächste Wochenende zu schließen.
Die Säfte steigen in Baum und Pflanze, in Gehölz und Blume; die Tierwelt will sich fröhlich kugeln und sich den Pelz kratzen lassen, weil es juckt.
Anmut vor den Gattern macht daraus ein großes Fest.
Das blaue Band des Frühlings flattert und auch die Herzen der Schönen verspüren dieses Flattern, diese unruhige Zucken, als wollten sie vor Erwartung hüpfen.
Den Jungmännern spannt der Kragen von Stolz und Winterspeck und Kraft.
Endlich wollen sie eine Liebste in Armen halten, um den Reigen der Natur zu beginnen.
Frühling.
Geh nicht in die Ferne! Er kommt zu dir.