
Diskriminierender Witz gegen China: Das Essen im
olympischen Dorf war so frisch, dass es manchmal noch bellte.
Hahah!
gröhlt der Vegetarier, den das nicht berührt.
Schluchz!, hört man von der Hundebesitzerin, die an ihren treuen Begleiter denkt, der sie nicht wie
Gustav wegen einer 10 Jahre jüngeren Schlampe verlassen hat. Warum aber lachen wir über solch einen Witz? Aus Verlegenheit, um den Erzähler nicht zu brüskieren, oder um nicht den Eindruck zu erwecken, wir hätten den Witz nicht verstanden? Auch Hunde werden in diesem Witz diskriminiert. Man bescheinigt ihnen, dass sie eigentlich nutzlos sind, wohl aber in China in einem sorgfältig zusammengestellten
Menu ihren Platz haben
können.
Hundeschaschlik steht auch auf dem Speiseplan in
Kasachstan, wie der
ausgesiedelte Viktor zu berichten weiß. Man müsse ja nicht den Hund des Nachbarn nehmen, wenn sich bellende Alternativen
böten, aber lecker sei es allemal. Wir lachen gedankenlos über Witze und uns fällt nicht ein, welche
Schicksale dahinter stecken. Der Chinese, der
jetzt wieder zensiert und drangsaliert wird und die olympischen Reste beseitigen muss, um zu seinem kargen Alltag zurückzukehren; der
Kasache, der in Deutschland noch vorsichtiger bei der Wahl seiner Nahrung vorgehen muss, will er nicht
aufgebrachte Tierschützer am Hals haben; der Hund selber, der natürlich lieber der älteren Dame zu Diensten ist und zaghaft herumbellt, als auf dem Pappteller eines Menschen aus dem Osten zu liegen.