Sie ging nicht aus dem Haus, wenn sie nicht geschminkt war. Sie putzte morgens ihre Zähne und duschte. Sie rauchte eine Zigarette und trank eine Tasse Kaffee. Anschließend ging sie noch einmal vor den Spiegel und trug ihr Make-up auf. Es war braun und dick. Die Augen betonte sie mit dicken, schwarzen Strichen. Das Rot ihres Lippenstiftes passte häufig zu ihrer Bluse.
Die Leute, die sie kannten, wussten nicht, wie sie unter dieser Schminke aussah. Manchmal fragten sie sich, wie wohl ihr wirkliches Gesicht sei. Einer war mutig und sagte zu ihr: „Zeig uns dein wirkliches Gesicht!“ Es schien, dass sie ihn nett fand, denn eines Morgens ging sie ungeschminkt aus dem Haus. Die Menschen betrachteten sie. Für einige, die sie vorher gekannt hatten, war sie plötzlich fremd. Sie erkannten sie erst beim zweiten Hinsehen. Die anderen fragten sich, was sich an ihr geändert habe.
Ihr Gesicht war unbeweglich. Es wirkte immer noch, als sei sie geschminkt. Nur an ihren Händen konnten sie erkennen, dass sich in ihr etwas bewegte. Sie glaubten, an ihren Händen eine Unruhe zu erkennen, die vorher nicht da gewesen war.
Sie baten: „Zeig uns dein wahres Gesicht!“
Da brach sie in Tränen aus.